Wir haben uns sehr über die Möglichkeit gefreut, uns auf dem diesjährigen RiskNET Summit zu präsentieren und empfanden den individuellen Austausch mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Bereichen als bereichernd. Lesen Sie den vollständigen Artikel und erfahren Sie mehr über die auf dem Gipfel diskutierten Trendthemen sowie über unsere Schlussfolgerungen.

Juli 2020: Überlegungen, Planungen und Entscheidungen zu den Veranstaltungen für den Rest des Jahres. Sollen wir? Wollen wir das? Können wir? Sollen wir es wagen, an einer "echten" Veranstaltung teilzunehmen? Unsere Antwort: Ja. Wir haben uns entschlossen, es zu wagen und am RiskNET Summit 2020 teilzunehmen.

Bild 1: RiskNet-Gipfel 2020

 

Bild 2 und 3: Unser Team und Stand auf dem RiskNet Summit 2020

Drei Monate später ist es endlich so weit. In einer Realität, die wieder von Unsicherheit geprägt ist, sind klare und verbindliche Aussagen ebenso wichtig wie gute Kommunikation und Eigenverantwortung. All das finden wir in den Inhalten, Vorträgen und Präsentationen der Veranstaltung wieder. Die Fähigkeit, große Entwicklungen, Trends und Wirkungszusammenhänge zu betrachten und zu bewerten, scheint immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Die Zusammenfassung der aktuellen geopolitischen Lage unterstreicht dies deutlich und nennt auch konkrete Bereiche, auf die Risikomanager verstärkt achten müssen: Umsatzeinbußen aufgrund einer sich ändernden globalen Exportpolitik und möglicherweise betroffene Lieferketten sind nur einige der Aspekte.

Insbesondere die Lieferketten und damit auch der Aspekt des Risikomanagements für Dritte haben in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit erhalten und werden auch weiterhin im Fokus eines jeden Risikomanagers stehen. Die geschickte Integration dieses Themas in bestehende Risikomanagementprozesse scheint eine der kommenden Prioritäten zu sein, um sowohl kosteneffizient zu agieren als auch die gewünschte Transparenz zu schaffen und vor allem mit geeigneten Maßnahmen ein angemessenes Niveau an Versorgungssicherheit zu erreichen.

Auch im Hinblick auf den Fortbestand von Unternehmen gibt es einige Anregungen für Risikomanager. Die richtige Balance zwischen Agilität und Stabilität zu finden, wird als entscheidender Faktor hervorgehoben, der sich sicherlich gleichermaßen auf die Unternehmensführung, die Inhalte einzelner Risiken und auch auf die Prozesse des Risikomanagements übertragen lässt.

Eine der neuen Anforderungen aus dem überarbeiteten Prüfungsstandard IDW PS 340 knüpft an die Lieferketten und die damit verbundenen Risiken an: eine vollständige Risikoinventur, die somit auch externe Risiken einschließt. Diese und die anderen wesentlichen Änderungen wurden in unserem Workshop gemeinsam vertieft. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei den zahlreichen Teilnehmern für ihre Diskussionsbeiträge bedanken. Das Fazit des Workshops lässt uns mit gemischten Gefühlen zurück. Es wurde ein sehr klares Bild über den aktuellen Reifegrad des Risikomanagementprozesses in den Unternehmen gezeichnet und es bestand auch Einigkeit über den Handlungsbedarf. Der konkrete Weg dorthin und welche methodischen Schritte notwendig sind, um insbesondere den Anforderungen des Prüfungsstandards gerecht zu werden, scheint noch Zeit und gründliche Ausarbeitung zu erfordern.

Diejenigen, die Ratschläge für das tägliche Risikomanagement und eine praktische Sichtweise suchten, wurden durch eine Reihe von vertiefenden Sitzungen angesprochen. Cyber-Risiken werden aus zwei Blickwinkeln betrachtet: zum einen aus der Perspektive eines Rückversicherers, der letztlich Entwicklungen, Tendenzen und reale Angriffe für die jeweiligen Policen monetär bewerten muss, und zum anderen aus der sehr realistischen Beschreibung der Abläufe bei einem "echten" Angriff.

Ausgehend von der gelebten Realität und realen Prozessen erhalten wir Einblicke in die Gesamtprozesse eines Risikomanagementsystems, einschließlich der Aspekte Organisation und Kommunikation.

Darüber hinaus vertiefen wir die Möglichkeiten quantitativer Methoden anhand konkreter Beispiele und beziehen Beiträge aus wissenschaftlicher Sicht mit ein. Ein Exkurs zu statistischen Methoden darf nicht fehlen.

Wir haben uns über die Möglichkeit, uns auf dem diesjährigen RiskNET Summit zu präsentieren, sehr gefreut und den individuellen Austausch mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Bereichen als bereichernd empfunden. Als persönliche Einschätzung ist festzuhalten: Die Methoden der Risikobewertung sind natürlich eine wichtige und tragende Säule im Risikomanagement. Es ist notwendig und sinnvoll, die bestehenden Ansätze und Methoden weiter zu verbessern, und wir haben dazu nützliche Anregungen erhalten. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, an Aspekten wie der Risikokultur und der Akzeptanz der Prozesse weiter zu arbeiten. Nur so kann ein Risikomanagementsystem erreicht werden, das fest in einer Organisation verankert ist und einen Mehrwert für diese schafft.

Erfahren Sie mehr über Alyne in einem Interview mit Sales Director, Claudia Howe, das auf dem RiskNET Summit am 21. Oktober 2020 aufgezeichnet wurde.