Die 7 wichtigsten Fragen, die Sie Ihren Anwaltskanzleien im Jahr 2021 stellen sollten
Das Jahr 2021 war - gelinde gesagt - transformativ. In der Welt der Rechtsabteilung prallten die Diskussionen von Thema zu Thema:
- Von COVID-19 zur Fernarbeit;
- Vom zunehmenden finanziellen Druck auf die Rechtsabteilungen bis hin zum Benchmarking der Leistung externer Berater/Ressourcen;
- Von Initiativen zur Förderung der Vielfalt und Gleichstellung bis hin zur strikten Durchsetzung von Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung.
Trotz all des Lärms hat sich eines der Kernthemen von Jahr zu Jahr durchgesetzt? Die Beziehung zwischen Unternehmensberatern und den von ihnen beauftragten Anwaltskanzleien/Dienstleistungsanbietern. An der Schwelle zum Jahr 2021 sollten wir gemeinsam tief durchatmen und prüfen, welche dieser Themen diese Kernbeziehung wirklich betreffen.
Für den Anfang haben wir die sieben wichtigsten Fragen zusammengestellt, die Sie Anwaltskanzleien und Anbietern zum Thema Recht im kommenden Jahr stellen sollten.
Wie gewährleisten sie die Cybersicherheit?
Die vertraulichen Informationen, die Sie mit externen Anwälten teilen, sind nur so sicher wie die Kanzlei selbst. Abgesehen von allen ethischen Verpflichtungen, welche Prozesse/Verfahren/Technologie/Risikominderungsmaßnahmen haben Ihre Kanzleien eingeführt, um Ihre Informationen zu schützen? Mit den Sicherheitsverletzungen bei Target, Equifax, Verizon und Uber, die täglich in den Nachrichten auftauchen, war dies ein beherrschendes Thema im Jahr 2017 - eines, das Ihre Kanzleien nicht ignorieren können.
Immer mehr Unternehmen prüfen ihre Anbieter sorgfältig anhand detaillierter Sicherheitsfragebögen und verlangen den Nachweis einer Versicherung, die Meldungen über Sicherheitsverletzungen abdeckt. Und für das kommende Jahr werdendeutlich höhere Investitionen in diesem Bereich vorhergesagt.
Wie verhindern sie sexuelle Belästigung?
Was tun Sie, wenn Ihr "Bet-the-Company"-Prozess von Ihrem "Go-to"-Kanzleipartner angeführt wird, der plötzlich durch Vorwürfe der sexuellen Belästigung ins Abseits gedrängt wird? #metoo-Enthüllungen tauchen in allen Branchen auf, und auch Anwaltskanzleien sind davon nicht ausgenommen. Ein paar gute aktuelle Quellen zu diesem Thema? "A Look Back at Sexual Harassment Claims Against Legal Leaders" und "Sexual Harassment in the Legal Profession".
Ihre Unternehmen sollten proaktiv intern ermitteln, wie sie solche Szenarien verhindern können, wie sie mit den PR-Problemen umgehen, wenn sie eintreten, und wie sie ihr eigenes Unternehmen zu Präventionsmaßnahmen beraten können. Werden sie Sie gut genug auf die Folgen eines solchen Risikos vorbereiten?
Sind sie innovationsfreudig?
Dies ist kein neues Thema, aber eines, das im letzten Jahr stärker in den Mittelpunkt gerückt ist. Jüngste Nachrichten deuten darauf hin, dass Unternehmen, insbesondere Großunternehmen, ihre Investitionen in Innovationsbemühungen erhöhen - von FuE-Labors über Innovationsausschüsse bis hin zu Think Tanks. Doch wie ein Kommentator anmerkte, können kleinere, schrittweise Veränderungen effektiver sein als "große Ideen", die ins Leere laufen. Unternehmen müssen bereit sein, zu experimentieren und zu iterieren, um herauszufinden, welche Ideen die besten Ergebnisse liefern. Fragen, die Sie Ihren Unternehmen stellen sollten:
- Welche Innovationen haben Sie im Jahr 2017 tatsächlich umgesetzt und wie messen Sie deren Erfolg bzw. Misserfolg?
- Wie verbessern solche Innovationen die von Ihnen erbrachten Dienstleistungen, und welche Vorteile ergeben sich daraus für Ihre Kunden? Sind Sie zum Beispiel offen für AFAs oder Risikoteilungsvereinbarungen und wie können diese für beide Seiten von Vorteil sein?
Setzen sie künstliche Intelligenz (KI) ein?
Apropos Innovation: Versetzt Sie der Begriff "KI" in wirtschaftliche Glückseligkeit oder in Angst und Schrecken? Wie reagieren Ihre Kanzleien - und die Anbieter selbst - auf diese neue Technologie? "KI" wird als alles Mögliche definiert, von prädiktiven Analysen bis hin zum Ersatz des menschlichen Intellekts (einschließlich der Bereitstellung von Rechtsberatung).
Jüngste Umfragen ergaben zwar, dass 50 % der Rechtsabteilungen überhaupt nicht daran interessiert sind, KI an Bord zu holen, aber es gibt bestimmte Bereiche, die sich schneller als nützlich erweisen könnten, wie z. B. E-Discovery, Überwachung der Cybersicherheit, Vertragsmanagement und Rechnungsprüfung.
Welche Metriken werden verfolgt?
Business Intelligence, Dashboards und KPIs waren auch im vergangenen Jahr beliebte Schlagworte und werden es auch im kommenden Jahr sein. Metriken können von der Einhaltung der Cybersicherheitsvorschriften über Innovationsmöglichkeiten (oben) bis hin zu Werten (z. B. Diversitätsziele unten) reichen. Welche Maßnahmen verfolgt Ihr Unternehmen, um Erfolge, Misserfolge und verbesserungswürdige Bereiche zu ermitteln?
Wie ein kluger Kommentator anmerkte, ist es unwahrscheinlich, dass sich die Kanzlei auf Effizienzsteigerung oder Innovation konzentriert, wenn der wichtigste KPI nach wie vor die Anzahl der abrechenbaren Stunden ist (gegenüber anderen Werten wie Kundenzufriedenheit und Kundenbindung).
Machen sie Vielfalt zu einer Priorität?
Auch dieses immer wiederkehrende Thema hat in letzter Zeit einen Aufschwung erlebt, insbesondere angesichts der #metoo-Bewegung. Was tun Ihre Kanzleien, um die Vielfalt unter ihren Anwälten und Führungskräften zu fördern?
Eine Generaldirektorin hat vor einigen Jahren die Karten auf den Tisch gelegt, und ein Großteil der Unternehmenswelt ist ihrem Beispiel gefolgt:
"Um die geschäftliche Notwendigkeit zu unterstreichen, bei unseren Kanzleipartnern deutliche Fortschritte in Sachen Vielfalt zu erzielen, hat HP ein 'Diversity Holdback'-Mandat eingeführt. Damit können wir bis zu 10 % aller Beträge einbehalten, die von Anwaltskanzleien in Rechnung gestellt werden, die unsere Mindestanforderungen an die personelle Vielfalt nicht erfüllen oder übertreffen. ... Ich zähle auf Ihren Mut und Ihre Weitsicht, sowohl den Wortlaut als auch den Geist der 'Diversity Holdback'-Bestimmung zu unterstützen. Wir hoffen, dass sie als sinnvolles Instrument zur Verbesserung der Vielfalt in unseren Organisationen und in unseren Arbeitsteams dienen wird."
Was tun sie, um die Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen zu verbessern?
Alle oben genannten Fragen beziehen sich auf die eine oder andere Weise auf die Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen. Ihre Beantwortung kann dem Kunden und dem Unternehmen Möglichkeiten eröffnen, sich auf eine gemeinsame Basis zu begeben, von der beide Parteien profitieren. Der vielleicht sinnvollste Schritt, um diese Initiativen voranzubringen? Der kollaborative Dialog.
Wir enden also mit zwei Fragen, die sowohl dem Kunden als auch dem Unternehmen gestellt werden sollten, und einem Angebot:
- Können Sie als mein Geschäftspartner die wichtigsten Geschäftsfaktoren meines Unternehmens (oder meiner Firma) darlegen?
- Was kann ich tun, um Ihnen bei den oben genannten Punkten zu helfen und unsere Beziehung zu stärken?
Was sollten Ihre Anwaltskanzleien bedenken? Dass sie durch die Beantwortung all dieser Fragen eine engere Beziehung zu den Rechtsabteilungen der Unternehmen aufbauen können.
"Durch die Zusammenarbeit mit ihren Mandanten, den anderen Partnern und den Marketingexperten der Sozietät können Anwälte Schritte zum Aufbau einer funktionelleren und stärkeren Sozietät unternehmen - einer Sozietät, die dauerhafte Mandantenbeziehungen aufbauen und sichern kann. Es ist wichtig, dass die Kanzleiführung die Bedeutung einer Kultur der Zusammenarbeit versteht und die notwendigen Schritte unternimmt, um den Partnern Anreize für die Zusammenarbeit zu geben, damit sie ihr eigenes Arbeitsmodell für eine erfolgreiche - und kooperative - Geschäftsentwicklung entwickeln können."
Deborah Brightman Farone, Gründerin von Farone Advisors LLC, bei The Legal 500.